• Ausstellungen
  • Archiv

Ausstellung

Unruhige Zeiten. Niederlande – Japan und der Untergang der Samurai (1853–1867)

15. März bis 7. Juli

RT header Facebook HD

In der Ausstellung “Unruhige Zeiten” wird gezeigt, wie die Niederländer und die Japaner gemeinsam durch die Mitte des 19. Jahrhunderts navigieren: Es ist eine turbulente Zeit voller politischer und wissenschaftlicher Veränderungen, in der beide Länder eine neue Rolle auf der Weltbühne einnehmen. In der Ausstellung wird zum ersten Mal Souvenir du Japon gezeigt, ein seltener, kompletter Satz von Lithografien mit Ansichten von Dejima, Nagasaki und Umgebung.

Anhand von Wandschirmen, Schwertern, Drucken, Gemälden, Fotografien, Landkarten und maritimen Objekten werden sieben Themen behandelt, die das Verhältnis zwischen den Niederlanden und Japan von 1853 bis 1867 näher beleuchten. Das breite Spektrum der mehr als einhundert Objekte, die aus achtzehn Museums- und Privatsammlungen stammen, unterstreicht die Vielseitigkeit dieser Ausstellung.

Soembing
Inspiriert wurde diese außergewöhnliche Ausstellung von dem kompletten Satz von Souvenir du Japon, bestehend aus zwanzig Farblithografien, die im Jahr 2020 dem Japanmuseum SieboldHuis geschenkt wurden. Diese Drucke basieren auf den Zeichnungen und Aquarellen, die Johan Maurits Graf von Lynden während der diplomatischen Mission der Niederlande nach Japan im Jahr 1855 anfertigte. Im Zuge dieser Mission schenkten die Niederlande Japan das Dampfschiff Soembing. Dieses markierte den Beginn einer modernen japanischen Flotte. Die Ausstellung nimmt Sie anhand verschiedener japanischer Drucke, Fotografien und einem Schiffsmodell der Soembing mit zurück zu diesem wichtigen Ereignis.

Geschenke
Eines der sieben Themen der Ausstellung lautet 'Geschenke des Shogun'. Als Dank für das Schiff Soembing überließ Japan den Niederlanden eine beeindruckende Sammlung an Waffen und Gebrauchsgegenständen. So sind beispielsweise spektakuläre Schwerter und ein prachtvoller zweiteiliger Wandschirm mit Pflaumenblüten zu sehen. Auch eine Samurai-Rüstung aus dem 19. Jahrhundert gehört dazu, die von Myōchin Munekane angefertigt wurde; ein Prunkstück edler Handwerkskunst mit kostbarem Goldbrokat.

Ontwerp zonder titel 5

L: Myōchin Munekane, um 1855, RV-360-7749. Sammlung des Weltmuseums. R: Tantō (Dolch) und Kogatana (Taschenmesser), ca. 1869. Sammlung G.C.C. Pels Rijcken.

Große Veränderungen
Die anderen Themen der Ausstellung sind: Die Öffnung Japans; Die niederländische Mission von 1855; Der Aufbau einer japanischen Flotte; Vertragshafen Yokohama; Der Austausch; Der Konflikt und der Untergang der Samurai. Diese Themen befassen sich mit den großen Veränderungen, die zwischen 1853 und 1867 in Japan stattfanden. Nach der Öffnung Japans im Jahr 1853 strömten westliche Ideen und Kenntnisse ins Land. Diese hatten großen Einfluss auf das politische Spielfeld. Einerseits gab es, hauptsächlich von Seiten der Samurai, Einwände gegen die Anwesenheit von Menschen aus dem Westen, andererseits wollte man sich nach dem Vorbild des Westens so schnell wie möglich modernisieren.

Niederländisches Wissen
Die Niederländer machten sich die neue politische Situation in Japan zunutze. Nach zweihundert Jahren hatten sie ihr Handelsmonopol verloren und suchten deswegen nach neuen Wegen, um für Japan auch in Zukunft eine wichtige Rolle zu spielen. Die Niederlande waren Japan bei dem Aufbau einer modernen japanischen Kriegsflotte behilflich. Sie boten Kriegsschiffe und ihr Wissen über die Seefahrt an. Dies wird in der Ausstellung anhand verschiedener Landkarten, Zeichnungen und Fotografien veranschaulicht.

Website afbeelding 1

Nisshin im Bau, ca. 1868-1869, FN000598. ABN-AMRO Sammlung Kunst & Kulturerbe.

Ein Neubeginn
Die Edo-Zeit (1603-1868) ist bekannt für ihren Konservatismus und ihre Stabilität. Sie steht in starkem Kontrast zu der darauffolgenden Meiji-Zeit (1868-1912), in der sich die Gesellschaft rasant verändern und modernisieren musste. Die unruhige Zeit zu Ende der Edo-Periode (1853-1867), in der sich der Wandel hauptsächlich vollzog, gerät oft in Vergessenheit. Die Ausstellung beleuchtet gerade diesen Zeitraum, in dem Japan begann, sich neu zu formieren, einschließlich der diplomatischen Beziehungen zu den Niederlanden.

Diese Ausstellung wird u. a. gesponsert von dem Ministerium für Unterricht, Kultur und Wissenschaft, der Gemeinde Leiden, der Universität Leiden, dem Kulturfonds, dem Mondriaan-Fonds, der Stiftung Isaac Alfred Ailion Foundation, Takeda Nederland B.V., Leiden, Stad van Ontdekkingen, und den Freunden des Japanmuseum SieboldHuis.

Website afbeelding

Tsukioka Yoshitoshi 月岡芳年 (1839-1892) L: Geki Magohachi ca. 1868-1869, SH2018-DM-129 R: Shige no Yozaemon, 1869, SH2018-DM-146. Sammlung Japanmuseum SieboldHuis.

Katalog und Aktivitäten
Zu dieser Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog mit Artikeln von Jim Dwinger (Junior-Konservator), Kuniko Forrer (Koordinatorin für niederländisch-japanische Beziehungen), Daan Kok (Konservator Japan und Korea im “Wereldmuseum” Leiden) und mit einem Vorwort der Museumsdirektorin Kris Schiermeier.

Shimonoseki prent Harashobo

Künstler unbekannt, Mongolen ziehen sich aus einem Feuermeer zurück (Mōko taisan ōkagari no zu), ca. September 1864, SH2024-01. Sammlung Japanmuseum SieboldHuis

Logoset website